In der Welt der Handwerksberufe sind Feintäschner-Azubis in Hessen beinahe wie Unikate zu betrachten. Ein bemerkenswertes Beispiel ist Robin Stolz, die als Feintäschnerin beim renommierten Lederwarenhersteller Picard in Obertshausen tätig ist.
Die Feintäschnerei, die für handgemachte, exklusive Produkte wie Portemonnaies und Mappen bekannt ist, hat in den letzten Jahren mit einigen Herausforderungen zu kämpfen gehabt. Unternehmen wie Picard mussten aufgrund von wirtschaftlichen Schwierigkeiten 30% ihrer Mitarbeiter entlassen und Teile der Produktion auslagern.
Diese Schwierigkeiten resultieren aus den hohen Kosten, der wegfallenden Kundschaft und dem Niedergang der Kaufhausketten, die traditionell wichtige Vertriebspartner waren. Als Konsequenz bieten nur noch wenige Unternehmen die Ausbildung zum Feintäschner an, und aktuell befinden sich nur wenige Azubis in Hessen in diesem Berufsfeld.
Um diesem Mangel entgegenzuwirken, müssen Betriebe frühzeitig auf Schulen zugehen und attraktive Angebote machen, um zukünftige Auszubildende zu gewinnen. Es gilt, das traditionelle Handwerk zu erhalten und junge Talente für die Feintäschnerei zu begeistern.
Die Feintäschnerei und ähnliche Handwerksberufe stehen vor Herausforderungen, die durch wirtschaftliche Rahmenbedingungen und geändertes Verbraucherverhalten hervorgerufen werden. Dennoch zeigen Betriebe wie Picard Hoffnung, da sie planen, die Ausbildungen wieder aufzunehmen, sobald die wirtschaftliche Lage dies zulässt.