Inmitten des Konflikts in der Ukraine setzt Russland vermehrt auf deutsche Lastwagen, insbesondere von Daimler Truck, MAN und Scania, um seine Truppen mit Munition und Nachschub zu versorgen. Diese Lkw werden über Joint-Venture-Partner und Zwischenhändler, hauptsächlich aus China, geliefert. Diese Vorgehensweise umgeht die EU-Sanktionen, die eigentlich den Handel mit Russland einschränken sollen.
Seit 2021 hat Russland seine Einfuhren von sanktionierten Lastwagen um das Sechsfache gesteigert, wobei europäische Hersteller, vor allem Daimler Truck, im Fokus stehen. Die deutsche Regierung steht unter Kritik, da sie schärfere Sanktionsbestimmungen blockiert hat. Die deutschen Lkw-Hersteller ihrerseits betonen, dass sie keine direkte Verantwortung für die Lieferungen nach Russland über Dritthändler übernehmen.
Die Tatsache, dass deutsche Lastwagen in großem Umfang für den Kriegseinsatz in der Ukraine genutzt werden, wirft ethische Fragen auf und führt zu Forderungen nach schärferen Kontrollen und Sanktionen. Es besteht die Notwendigkeit, den Export von deutschen Lastwagen nach Russland einzudämmen und die Umgehung der EU-Sanktionen zu unterbinden. Die Debatte um die Rolle der Bundesregierung und der deutschen Hersteller verdeutlicht den Konflikt zwischen wirtschaftlichen Interessen und politischen Maßnahmen.